Ob eine private Krankenversicherung im Alter ebenso sinnvoll ist wie eine Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) ist von Fall zu Fall unterschiedlich gelagert. Rentner in Ahaus sollten sich frühzeitig überlegen, in welcher Form die Krankenversicherung finanziell im Alter attraktiver ist.
25. Jun 2024, 15:47 Uhr
Was ist die Krankenversicherung der Rentner (KVdR)?
Hierbei handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankenkasse, sondern vielmehr um einen Status für Rentner. Sie wird aus vorgeschriebenen Beiträgen der gesetzlichen Krankenkassen gespeist und ist für die Krankenversicherung von Rentnern verantwortlich.
Krankenversicherung der Rentner (KVdR) als GKV im Alter
Mit dem Zeitpunkt des Rentenalters ändert sich auch die Versicherungsform bei der Krankenkasse. Zwar bleiben Rentner ein Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung und können diese weiterhin frei wählen, allerdings ändert sich der Mitgliedsstatus. Voraussetzung für die Pflichtversicherung ist, dass angehende Rentner in der zweiten Hälfte ihres Erwerbslebens zu 90 Prozent der Zeit gesetzlich versichert waren (9/10-Regelung, § 5 Abs. 1.11 SGB V).
Als „pflichtversichert“ in der KVdR gelten Rentner, die eine staatliche Rente beziehen und für bestimmte Zeit ein Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung gewesen waren.
Wer die Voraussetzungen für eine Pflichtversicherung nicht erfüllt, kann sich im Alter freiwillig in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) versichern. Hier müssen in den meisten Fällen höhere Beiträge entrichtet werden, als wenn jemand pflichtversichert ist.
Beiträge werden für die gesetzliche Rente, auf Arbeitseinkommen und auf sogenannte Versorgungsbezüge wie Betriebsrenten oder Pensionen bezahlt, während Einkünfte aus Mieteinnahmen, Zinsen oder privaten Rentenversicherungen unangetastet bleiben. Alle gesetzlich versicherten Rentner zahlen nur den halben Beitrag plus den halben Zusatzbeitrag.
Private Krankenversicherung für Rentner
Die private Krankenversicherung für Rentner besitzt eine sehr schlechte Außenwahrnehmung. Hier lohnt sich ein genauerer Blick auf die anfallenden Kosten, denn Beamte haben weiterhin Anspruch auf Zuschüsse, die bis zu 70 Prozent der Kosten betragen.
Des Weiteren haben Privatversicherte auch einen Anspruch auf einen Zuschuss durch die gesetzliche Rentenversicherung. Dieser beträgt derzeit 7,3 Prozent sowie die Hälfte des Zusatzbeitrages. Dafür müssen Rentner in Ahaus allerdings einen Antrag bei der Rentenversicherung stellen, anschließend wird der Betrag gemeinsam mit der monatlichen Rente ausgezahlt. Einen Zuschuss zu den Beiträgen der Pflegeversicherung gibt es nicht für privat versicherte Rentner.
Optimierung der Gesundheitsversorgung bei PKV und GKV
Haben Sie als Rentner entsprechenden Bedarf zur Optimierung der eigenen Beiträge, bestehen bei der gesetzlichen Krankenversicherung kaum Möglichkeiten, da sich die Beiträge weiterhin am Einkommen orientieren.
Bei der PKV gibt es deutlich mehr Optionen. Einerseits fällt ohnehin ab einem Alter von 60 Jahren der 10prozentige Anteil der Altersvorsorge weg, womit automatisch die Beiträge sinken. Andererseits können verschiedene Tarife innerhalb einer privaten Krankenversicherung geprüft werden, ob sich ein Wechsel lohnt.
Lohnend ist es bei einer PKV auch das vorhandene Leistungsspektrum regelmäßig zu überprüfen, ob die vereinbarten Leistungen noch wirklich den eigenen Bedürfnissen entsprechen.
Die privaten Krankenversicherungen unternehmen selbst viel, um mögliche Erhöhung auszuschließen und bilden für höhere Kosten im Alter notwendige Rücklagen für alle Versicherten. Dennoch lohnt sich immer ein PKV-Vergleich, um für sich die günstigsten Tarife zu ermitteln.
Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist hingegen für Rentner selten zu bewältigen. Nur wenige Ausnahmen erlauben einen Wechsel in die GKV im Rentenalter oder kurz davor.